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Woran die Menschen im Landkreis Görlitz sterben

Akute Herzinfarkte führen die Liste an. Das war aber nicht immer so.

Von Ingo Kramer
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Symbolbild.
Symbolbild. © Soeren Stache/dpa

Es ist zugleich eine gute und eine schlechte Zahl: 306 Menschen starben im Jahr 2015 im Landkreis Görlitz an einem akuten Herzinfarkt. Gut deshalb, weil die Zahl gesunken ist: Im Jahr 2010 waren es 412 Menschen, im Jahr 2005 zumindest 328 Menschen. Schlecht, weil es immer noch 306 zu viel sind. Und, weil die akuten Herzinfarkte damit inzwischen auf Platz 1 der häufigsten Todesursachen im Kreis stehen.

Das geht aus den Daten des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen in Kamenz hervor. "Aktuellere Zahlen von 2016 oder 2017 haben wir leider noch nicht", sagt Sprecherin Angela Becker. Schon 2010 standen akute Herzinfarkte auf Platz 1 der Liste, 2005 hingegen war es noch die chronische ischämische Herzkrankheit mit 386 Todesfällen. Das ist eine Herzkrankheit, die in den meisten Fällen durch Arteriosklerose - umgangssprachlich "Arterienverkalkung" - verursacht wird. Ihre Zahl ist deutlich zurückgegangen, und zwar auf 358 (2010) und 146 (2015), womit sie 2015 nur noch auf Platz 4 stand, direkt hinter der atherosklerotischen Herzkrankheit (221, Platz 2) und den Folgen des Bluthochdrucks (154, Platz 3). Herzerkrankungen machten im Jahr 2015 also die ersten vier Plätze aus, erst danach folgen mit Lungenkrebs (132 Fälle), Demenz (118), Herzschwäche (114) und Schlaganfällen (93) auch teils völlig andere Todesursachen.

Ähnlich sieht es aus, wenn man sich die Zahlen für den gesamten Freistaat Sachsen für das Jahr 2015 ansieht. Die Plätze 1 und 2 sind dort vertauscht, auf den Plätzen 3 bis 8 ist die Reihenfolge nahezu identisch. Erfreulich: Die alkoholische Leberzirrhose ist im Jahr 2015 aus den Top 10 verschwunden, sowohl im Landkreis als auch im Freistaat. Zuvor lag sie stets überall auf Platz 7.