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Wolf reißt seltene Schafsrasse

Bei dem Angriff in der Nähe von Hochkirch wurde ein Karakulschaf getötet. 

Von Kerstin Fiedler
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In der Nähe von Hochkirch hat ein Wolf ein seltenes Steppenschaf gerissen.
In der Nähe von Hochkirch hat ein Wolf ein seltenes Steppenschaf gerissen. © ´Symbolbild: dpa

Hochkirch. Wilfried Urban aus Zschorna, einem Hochkircher Ortsteil, kann es immer noch nicht richtig fassen. Ausgerechnet den einzigen grauen Bock, den Chef der kleinen Herde, hat der Wolf getötet. „Das ist, als ob man ein Stück Herz herausreißt“, sagt Urban. Ein weiteres Tier musste die Tierärztin einschläfern. Ein zunächst vermisstes Schaf war Sonntagnachmittag wieder da. Dabei hat er die 15 Tiere doch mit einem Elektrozaun geschützt. 

Dass dies auch in Ordnung war, bestätigte am Sonnabend dann Rissgutachter Michael Unger. Der Förster hatte an diesem Wochenende neben den toten Tieren in Zschorna auch in der Nähe von Elstra und bei Radeberg tote Schafe zu begutachten.

Züchter Wilfried Urban weiß, dass der Wolf nun auch in dieser Gegend unterwegs ist. In der vorigen Woche wurde er wohl in Lauske gesichtet, erzählt er. Allerdings vermutet Michael Unger, dass es sich hier um einen Durchzügler handelt. „Die Waldflächen sind nicht geschlossen genug, um hier eine Herde anzusiedeln“, sagt er. Dagegen könne er sich in der Nähe von Radeberg, wo in den vergangenen sechs, sieben Wochen immer mal wieder Schafe gerissen wurden, vorstellen, „dass sich in der Heide etwas etabliert“.

Ursprünglich in Usbekistan beheimatet

Wilfried Urban hat seine Schafe nun in den Stall geholt. „Dabei ist draußen schönstes Futter“, bedauert er und hofft auf Unterstützung vom Wolfsbüro. Urban ist einer der wenigen, die noch Karakulschafe züchten. Und er wird auch weitermachen, sagte er der SZ. Das Karakulschaf ist eine Steppenschafrasse, die ursprünglich in Usbekistan beheimatet war.