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Wie Dresden die Mobilität der Zukunft plant

Am Anfang ging es nur darum, die Straßen zu sanieren. Heute bedeutet Verkehrsplanung mehr. 

Von Christoph Springer
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© Archivbild: kairospress

Schlaglochstrecken und Straßenbahnschienen, auf denen die Tatrazüge wie Schiffe in einem schweren Sturm schwankten: Das war Dresden zur Wende. Rund 110 000 Autos gab es damals in der Stadt, hat das Leibnitz-Institut für Länderkunde errechnet. Heute sind es mehr als doppelt so viele. 260.035 meldete die Stadtverwaltung Ende Dezember 2017. Diesem Wachstum mussten die Dresdner Straßen entsprechen. Deshalb standen nach der Wiedervereinigung zunächst die Instandsetzung der Holperpisten und der Ausbau großer Zufahrtsstraßen im Mittelpunkt. „Die 90er-Jahre waren gekennzeichnet durch eine infrastrukturorientierte Verkehrspolitik und Wachstumsannahmen sowohl in der Stadtentwicklungs- als auch Verkehrspolitik“, stellte die Stadtverwaltung im Juni 2015 fest. Die seien inzwischen aber überholt. Das heißt: Beim Straßenbau wurde geklotzt und nicht gekleckert. Den ursprünglich erwarteten Verkehrszuwachs gab es dann aber doch nicht.

Die Stadt änderte daraufhin ihren Ansatz. Ab sofort arbeitete sie mit einer „Mobilitätsstrategie“. Dabei ging es nicht mehr nur um bessere Straßen und größere Parkplätze. Ziel sei, „nicht primär Verkehr zu bewältigen“, stellen die Verantwortlichen fest. Mit einer Politik, die das Autofahren und die Lebensqualität an den Straßen im Blick hat, sollte diese neue Strategie umgesetzt werden. Viel war von Management die Rede, also der gezielten Steuerung von Abläufen, auch auf den Straßen, um „die Mobilitätsbedürfnisse der Dresdnerinnen und Dresdner sowie die Mobilitätsansprüche der Wirtschaft langfristig zu sichern.“

Inzwischen geht der Blick auf das Jahr 2025 und darüber hinaus. Wie sich der Verkehr bis dahin entwickeln soll, hat der Stadtrat im November 2014 beschlossen. Genau das steht im Verkehrsentwicklungsplan (VEP) 2025plus. Zusätzliche Themen spielten fortan eine Rolle. Dazu gehören der Klimaschutz, alternative Antriebssysteme und die Frage, woher das Geld für die Pläne kommen soll. Der VEP ist unter anderem die Basis für Überlegungen zu einzelnen Verkehrsmitteln wie auch dem Fahrrad. Die Ziele, die dafür bis 2025 erreicht werden sollen, stehen im Radverkehrskonzept der Stadt. (SZ/csp)