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Vor Gericht: Sohn gesteht Messerattacke auf Vater

Ein 31-Jähriger aus Zittau hat vor dem Richter in Görlitz seine Taten gestanden. Nur an Details kann er sich nicht erinnern.

Von Markus van Appeldorn
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Blick auf das Landgericht Görlitz.
Blick auf das Landgericht Görlitz. © Jens Trenkler

Der Zittauer, der Anfang Januar 2018 in der gemeinsamen Wohnung seinen Vater mit einem Küchenmesser attackiert und lebensgefährlich verletzt haben soll, hat die ihm vorgeworfenen Taten am Freitagvormittag vor dem Görlitzer Landgericht eingeräumt. Allerdings sagte der Mann, von dem auch bekannt wurde, dass er seit Jahren mit Alkohol- und teilweise auch mit Drogenproblemen zu tun hat, zu vielen Details, dass er sich nicht daran erinnern könne. Der 31-Jährige gab auch zu, dass es mit seinem Vater des öfteren Auseinandersetzungen – auch körperliche – gab. Am Tag der Messerattacke hätten beide Alkohol getrunken. Er sei wegen Problemen mit dem Jobcenter geladen gewesen, ein Streit ums Essen sei Auslöser für die Attacke gewesen. Das Gericht hörte am Freitag einige Zeugen. Das Verfahren wird am 5. Dezember fortgesetzt. 

Laut Anklage soll der Mann im September 2016 in der gemeinsamen Wohnung an der Dornspachstraße in Zittau ins Schlafzimmer gegangen sein, um dem Vater einen Schlagring zu zeigen. Damit schlug der 31-Jährige ihn gegen den Kopf und äußerte: "Ich werde Dich totmachen". Zudem biss er seinen Vater in den Finger. Dieser kam ins Krankenhaus. Wochen später musste der Vater erneut dorthin, weil sich die Bisswunde entzündete. Die Ärzte amputierten das mittlere Gelenk des Fingers, der seither steif ist. Außerdem blieben Narben am Kopf zurück. Im Januar 2018 gab es laut Anklage den zweiten Vorfall in der Wohnung. Dabei soll der Sohn mit seinem Vater Essen zubereitet haben.

Nachdem der sich über die Speise beschwerte, packte der 31-Jährige zunächst den Hals und würgte ihn. Nachdem der Vater weitere Äußerungen tätigte, stach der Sohn mit einem Küchenmesser mit einer Klingenlänge von 10,5 cm Länge achtmal auf den Vater ein, traf Rücken und Hinterkopf, heißt es in der Anklage. Die Verletzungen seien akut lebensgefährlich gewesen. Der Sohn rief den Rettungsdienst. Eine Not-OP folgte.

Zudem erwischte die Polizei den 31-Jährigen im März 2017 am Karl-Liebknecht-Ring in Zittau mit 1,5 Gramm Amphetamin, weswegen er sich nun auch vor Gericht verantworten muss. Der Zittauer sitzt seit 31. Juli in Untersuchungshaft.