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So viel kostet die Zahnbehandlung in Sachsen

Bei einem Deutschlandvergleich zeigen sich große regionale Unterschiede – vor allem bei den aufwendigen Leistungen.

Von Katrin Saft
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© Symbolfoto: Marcus Brandt/dpa

Dresden. Wer in Chemnitz, Zwickau oder Görlitz zum Zahnarzt geht, hat Glück. Denn dort sind die Behandlungskosten besonders günstig. In der Region Meißen und Riesa dagegen ist es sachsenweit am teuersten. Das hat ein repräsentativer Vergleich von Zahnarztrechnungen ergeben, die bei der Ergo Direkt Versicherung zwischen 2015 und 2017 eingegangen sind.

Insgesamt wurden deutschlandweit über acht Millionen Abrechnungen ausgewertet. Die regionalen Unterschiede sind erheblich. „Sachsen liegt mit durchschnittlich 582 Euro pro Zahnbehandlung unter dem Bundesschnitt von 599 Euro“, sagt David Prestele von der Ergo. „Patienten im Saarland müssen 25 Prozent mehr zahlen.“ Am preiswertesten ist es in Thüringen und Brandenburg.

Die Zahnarztkosten hängen von mehreren Faktoren ab wie den Laborkosten, der Lage der Praxis und der Miethöhe sowie dem Zahnarzthonorar. Letzteres ist zwar in einer Gebührenordnung festgesetzt. Doch je nach Schwierigkeit der Behandlung und Zeitaufwand können unterschiedliche Preise abgerechnet werden.

© Grafik: SZ/Gernot Grunwald

Bei der Professionellen Zahnreinigung liegen alle Städte in Sachsen unter dem Bundesschnitt von 67 Euro. Berücksichtigt wurden nur Städte, aus denen mehr als 1 000 Rechnungen eingereicht wurden. Am größten sind die regionalen Preisunterschiede bei den kostenintensiven Behandlungen. So werden in Hoyerswerda, Dresden und Freiberg für eine Zahnbrücke im Schnitt etwa 1 700 Euro veranschlagt. In Glauchau und Auerbach im Vogtland sind es rund 20 Prozent weniger. Das spürt auch der Patient. Denn für Brücken, Kronen, Inlays und Prothesen zahlen gesetzliche Krankenkassen nur Festzuschüsse in Höhe von 50 Prozent der Kosten, die Kassen und Zahnärzteschaft für eine einfache Regelversorgung festgelegt haben. Für eine Brücke heißt das zum Beispiel, dass sie aus einer Metalllegierung ohne Goldanteil bestehen muss. Mehrkosten einer höherwertigen Versorgung sind selbst zu tragen. Nur wer fünf Jahre regelmäßig beim Zahnarzt war und ein Bonusheft vorweisen kann, bekommt 60 Prozent Festzuschuss.

Die günstigsten Zahnprothesen gibt es laut Vergleich in Glauchau, während sie in Riesa mit 1 118 Euro fast doppelt so viel kosten. Am meisten Geld aber geben die Sachsen für Implantate aus. Im Durchschnitt wurden dafür bei der privaten Versicherung 2 837 Euro abgerechnet. In Plauen, Zwickau und Werdau waren es sogar über 3 000 Euro. Die gesetzliche Kasse gibt nur einen kleinen Betrag für den Zahnaufbau dazu.

„Die Analyse zeigt, dass die Sachsen mit der zahnmedizinischen Versorgung sehr zufrieden sein können“, sagt der neu gewählte Präsident der Landeszahnärztekammer, Dr. Thomas Breyer. „Nicht nur, dass hier die Zahnarztdichte am höchsten in der Bundesrepublik ist.“ Auch die Kosten seien günstig.