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Schneekanonen pusten Tag und Nacht

Der Skihang in Altenberg ist so gut wie fertig. Gerodelt werden kann aber nur auf der kleinen Piste nebenan.

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Am Altenberger Skihang laufen die Schneekanonen Tag und Nacht.
Am Altenberger Skihang laufen die Schneekanonen Tag und Nacht. © Foto: Egbert Kamprath

Eigentlich wollte Manuel Püschel an diesem Wochenende den Skilift in Altenberg in Betrieb nehmen. Der Betriebsleiter der Ski- und Rodelarena Altenberg/Geising steht mit seiner Mannschaft in den Startlöchern. Die Piste ist in Schuss. Obgleich Frau Holle immer noch nicht aus den Betten kommt, liegt Schnee auf dem Hang. Um die 20, 30 Zentimeter hoch ist der weiße Belag – mithilfe von Schneemaschinen. Und Püschel könnte jederzeit noch die Reserven, die sich am Hang türmen, angraben und auf der Piste verteilen. Aber er hütet sich. Das Wetter könnte einen Strich durch die Rechnung machen. „Ich hoffe dieses Mal, dass der Wetterbericht nicht stimmt“, sagt er. Er vergleicht ständig Wetterportale im Internet. Doch bislang fühlte er sich von den Prognosen oft im Stich gelassen. Aber jetzt wünscht er sich, dass die Meteorologen danebenliegen. Sie sagen deutlich mildere Temperaturen und Regen für die nächsten Tage voraus.

Wenn Manuel Püschel den Hang für die Skifahrer freigeben würde und die Wetterprognosen eintreten, könnte der Schaden groß werden. Er müsste mit seinen Leuten die Abfahrt präparieren. Dabei würden sie mit der Pistenraupe die Schneedecke aufreißen. „Damit bringen wir Luft in den Boden“, erläutert er. Wird es wärmer und regnet es dann darauf, ist die Angriffsfläche größer. Das will Püschel nicht riskieren. „Ich habe entschieden, dass wir deshalb Abstand davon nehmen, den Skilift aufzumachen“, sagt er. „So retten wir mehr Schnee.“ Rodeln an der kleinen Abfahrt ist aber möglich. Der sogenannte Zauberteppich konnte bereits am vergangenen Wochenende öffnen. Wie das Tourist-Info-Büro Altenberg meldet, kann auch am Sonnabend und Sonntag an diesem Hang gerodelt werden. Das Laufband transportiert Rodler zwischen 11 und 17 Uhr den Berg hinauf. 15 Fahrten kosten fünf Euro.

Püschel nutzt derweil mit seinen Leuten jede Minute, noch so viel Schnee wie möglich zu produzieren. In den vergangenen Tagen passte das Wetter. Es war wenigstens kalt genug. So konnte das Wasser-Luft-Gemisch, das aus den Schneemaschinen schießt, gefrieren. Tag und Nacht wurde Kunstschnee gemacht. Deshalb ist der Skihang auch schon so gut wie fertig. Die Mitarbeiter sind dabei auch effektiver als in der Vergangenheit. Die Josef Wiegand Holding GmbH, welche die Skilifte in Altenberg und Geising betreibt, hatte im vergangenen Jahr eine neue Schneekanone gekauft. Da sie deutlich leiser ist als Vorgängermodelle, wird sie Flüsterkanone genannt. Seit diesem Jahr steht sie auf einem kleinen Turm. So kann sie aus rund vier Meter Höhe den Schnee pusten. „Da hat das Wasser-Luft-Gemisch länger Zeit zu gefrieren“, erläutert Püschel. Der Schnee ist dadurch viel feiner. Da Kunstschnee zudem robuster ist als das Naturprodukt, kommt der weiße Berg hoffentlich gut durch die nächsten Tage. (SZ)