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Erst angelockt, dann abgezockt

Die betriebliche Vorsorge fürs Alter ist immer weniger wert. Doch nur wenige Rentner rühren sich. Das will ein Verein für Geschädigte von Direktversicherungen nun ändern.

Von Gunnar Klehm
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Kerstin Görig hat 25 Jahre lang Geld fürs Alter angespart. Am Ende war fast alles für die Katz. Wie der Rentnerin aus Meißen geht es Millionen. Nur ist das noch nicht allen bewusst.
Kerstin Görig hat 25 Jahre lang Geld fürs Alter angespart. Am Ende war fast alles für die Katz. Wie der Rentnerin aus Meißen geht es Millionen. Nur ist das noch nicht allen bewusst. © Foto: Robert Michael

Kerstin Görig hat schwer zu schleppen. Außer jede Menge Papier hat ihr der Gerichtsprozess nichts gebracht. Die Rentnerin muss auf die komplette Auszahlsumme ihrer betrieblichen Altersvorsorge Sozialabgaben zahlen. Das hat anfangs sogar ihre Rechtsschutzversicherung nicht für möglich gehalten. Bis Gerichte anders entschieden. So wie die 65-jährige Meißnerin fühlen sich viele gutgläubige Rentner derzeit um ihr Erspartes gebracht. „Das Schlimmste war, dass man absolut hilflos ist“, sagt sie. Wie ihr geht es Millionen anderer Versicherter. Aber die meisten ahnen noch gar nicht, was auf sie zukommt. Das soll sich nun ändern. Deshalb engagiert sich die Meißnerin jetzt im Verein der Direktversicherungsgeschädigten, der jetzt auch in Sachsen eine Untergruppierung gegründet hat. Der sogenannte Stammtisch lud jetzt nach Wilsdruff ein. Als sie das hörte, war Kerstin Görig sofort Feuer und Flamme. „Wir müssen endlich mehr darüber aufklären. Politiker und Medien haben das viel zu lange unter der Decke gehalten“, sagt sie.

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