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Führungswechsel bei Wacker

Gerd Kunkel leitet seit fast 20 Jahren das Chemiewerk in Nünchritz. Jetzt übernimmt eine Frau.

Von Antje Steglich
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Dr. Jutta Matreux übernimmt die Leitung bei Wacker Chemie in Nünchritz.
Dr. Jutta Matreux übernimmt die Leitung bei Wacker Chemie in Nünchritz. © Wacker AG

Nünchritz. Der Leiter des Nünchritzer Chemiewerkes, Gerd Kunkel, übergibt Ende Januar den Staffelstab an Jutta Matreux. Das bestätigte die Wacker Chemie AG jetzt auf Nachfrage der Sächsischen Zeitung. „Wir dürfen Frau Dr. Jutta Matreux Anfang Januar in Nünchritz willkommen heißen, wenn sie sich mit ihrer neuen Aufgabe vertraut macht“, sagte Standortsprecherin Asta Tehnzen-Heinrich. Man freue sich auf eine enge, wertschätzende und wertschöpfende Zusammenarbeit.

Seit 2011 leitet Jutta Matreux den Bereich Corporate Services am Konzernstandort Burghausen. Dabei ist die 52-Jährige unter anderem für die Themen Produktsicherheit, Managementsysteme und Analytik sowie die Nachhaltigkeit des Unternehmens weltweit verantwortlich. Die Chemikerin ist bereits seit 1995 für Wacker tätig. Nach verschiedenen Stationen im Marketing, in der Vertriebsunterstützung und in der Konzernentwicklung wechselte sie 2005 als Leiterin der Analytical Services nach Burghausen. Wer ihre Nachfolge in Burghausen antreten wird, will das Unternehmen zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.

In Nünchritz wird Jutta Matreux nun die Leitung eines Werks übernehmen, in dem 1 500 Mitarbeiter unter anderem Silikone, hochdisperse Kieselsäuren und hochreines polykristallines Silizium für die Solarindustrie herstellen. Im Oktober 1998 hatte die Wacker Chemie AG das Chemiewerk mit damals etwa 700 Mitarbeitern von der Hüls AG übernommen. Im Mai 1999 trat Gerd Kunkel die Leitung des Standortes an. – Zuvor war der Chemieingenieur bereits in verschiedenen Funktionen für Wacker tätig, zuletzt als Leiter des Werkes in Köln. 

Werkleiter Gerd Kunkel wird Ende Januar nächsten Jahres in den Ruhestand treten.
Werkleiter Gerd Kunkel wird Ende Januar nächsten Jahres in den Ruhestand treten. © Wacker AG

Bei seinem Amtsantritt hatte der gebürtige Franke – er stammt aus der Nähe von Aschaffenburg – und Vater von drei Kindern den Lokalpolitikern in Nünchritz versprochen: „Wir haben noch viel vor.“ Und knapp 20 Jahre später kann er nun auch eine positive Bilanz ziehen: „Wir haben 1999 mit einem kleinen Team begonnen, diesen Standort zu sichern und ihn mit Investitionen von über 1,5 Milliarden Euro massiv auszubauen. Inzwischen haben wir durch deutliche Produktivitätssteigerungen Weltniveau erreicht. Die Mitarbeiterzahl im Werk hat sich verdoppelt.“ Auch persönlich habe ihn die Zeit in Nünchritz geprägt. „Mich hat von Anfang an die enorm hohe Motivation, das fundierte Fachwissen, die Loyalität und das Engagement der Belegschaft in diesem Werk beeindruckt. Das prägt die gemeinsame Arbeit auf allen Ebenen.“

Neben seinem Posten als Werkleiter ist Gerd Kunkel stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Arbeitgeberverbands Nordostchemie und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Chemischen Industrie, Landesverband Nordost. Ende Januar wird er nun seinen Ruhestand antreten und in den Wochen zuvor seine Nachfolgerin einarbeiten. „Das Tagesgeschäft läuft derzeit unverändert weiter“, erklärte Gerd Kunkel, „darüber hinaus liegt mir viel daran, alles für einen reibungslosen Übergang vorzubereiten.“

Im Werk Nünchritz der Wacker Chemie AG arbeiten etwa 1 500 Mitarbeiter. Der Konzern gehört damit nicht nur zu den größten Arbeitgebern im Landkreis, er ist auch der größte Chemie-Arbeitgeber in Sachsen. 
Im Werk Nünchritz der Wacker Chemie AG arbeiten etwa 1 500 Mitarbeiter. Der Konzern gehört damit nicht nur zu den größten Arbeitgebern im Landkreis, er ist auch der größte Chemie-Arbeitgeber in Sachsen.  © Sebastian Schultz