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Der schmale Weg zum Burger

Nach der Eröffnung von Burger King in Riesa gibt es Kritik. Das Unternehmen verspricht Korrekturen.

Von Antje Steglich
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Ist der Parkplatz voll belegt, gestaltet sich die Einfahrt zum Burger King in Riesa aufgrund der engen Kurven problematisch. Mitte Oktober wurde die Einweihung der Filiale gefeiert.
Ist der Parkplatz voll belegt, gestaltet sich die Einfahrt zum Burger King in Riesa aufgrund der engen Kurven problematisch. Mitte Oktober wurde die Einweihung der Filiale gefeiert. © Klaus-Dieter Brühl

Riesa. Montagabend, kurz vor sechs. Es ist längst dunkel und der Parkplatz bei Burger King an der Kreuzung von Glogauer und Rostocker Straße rappelvoll. Gleich an der Einfahrt – am großen, runden Werbeschild – steht ein Skoda Octavia Combi. 

Und das silberne Heck ragt so weit in die Fahrbahn rein, dass man ganz schön kurbeln muss, um die Kurve Richtung Drive-in zu meistern. Zum Glück will gerade niemand aus dem Gelände rausfahren. Sonst wäre es eng geworden und ein Schaden am Auto nicht unwahrscheinlich. Die Situation scheint kein Einzelfall zu sein.

SZ-Leser hatten sich nach der Eröffnung des Schnellrestaurants Mitte Oktober beschwert, dass der enge Zu- und Ausfahrtsbereich sowie die schmale Fahrbahn zum Drive-in, vor allem bei größeren Fahrzeugen, eine Gefahr für die Radkappen sind. Sie empfahlen, das Auto lieber gleich auf dem großen Parkplatz beim benachbarten Handelshof abzustellen.

Burger King hat nach eigenen Aussagen bereits reagiert. „Hinsichtlich des Standortes in Riesa wurden im Bereich der Einfahrt bereits Korrekturen von der Baufirma vorgenommen, um die Situation auf dem Parkplatz zu erleichtern“, heißt es auf Nachfrage der Sächsischen Zeitung. Denn für das Unternehmen habe ein positives Restauranterlebnis der Gäste oberste Priorität, und dazu gehöre bereits die Anfahrt zum Restaurant sowie die Bereitstellung von Parkplätzen. 

Wie genau die Korrekturen aussehen, war von der Pressestelle des Unternehmens allerdings nicht zu erfahren. Die Möglichkeiten an der Glogauer Straße sind aber auch begrenzt, heißt es. Die Außenanlage und Parkplatzanordnung des Restaurants seien entsprechend der Grundstücksgröße und der Baugrenzen ausgewählt worden. Erweiterungen seien derzeit keine geplant.

Die Stadt Riesa als zuständige Behörde hat indes keinen Grund zur Beanstandung an der neuen Burger-King-Filiale. Die Zufahrt von der Straße zum Grundstück wurde von der Unteren Bauaufsicht gemäß Sächsischer Bauordnung geprüft, auch Feuerwehr und Rettungsdienst wurden hinzugezogen, erklärt Stadtsprecher Uwe Päsler: „Es gab keinerlei Einwände.“ 

Auch der Stellplatznachweis sei korrekt. Demnach seien für die Zahl der Restaurantplätze ausreichend Parkplätze vorhanden, wobei sogar die nur saisonal genutzten Freisitzplätze eingerechnet worden sind. „Aus Sicht der Stadt Riesa ist der Bauantrag vollständig und somit genehmigungsfähig gewesen“, so Uwe Päsler, „die Gestaltung der Fahrtwege auf dem Grundstück selbst obliegt aber dem Eigentümer.“

Orientierung gibt dabei die Sächsische Garagen- und Stellplatzverordnung. Die schreibt vor, dass ein Parkplatz mindestens 2,30 Meter breit sein muss, ein Behinderten-Parkplatz 3,50 Meter. Fahrgassen dürfen zudem eine Breite von 2,75 Meter nicht unterschreiten. Der ADAC kritisiert allerdings seit Jahren, dass diese Vorgaben den modernen Autos nicht mehr gerecht werden. 

Ein Golf VII ist mit Außenspiegeln bereits 2,03 Meter breit, weshalb der ADAC eine Parkplatzbreite von mindestens 2,50 Meter empfiehlt. Eine Fahrgasse sollte mindestens drei Meter breit sein, im Zweirichtungsverkehr fünf Meter. Daran hält sich übrigens auch Burger King: Die Parkplätze an der Riesaer Filiale sind 2,50 Meter breit, die Fahrgasse zum Drive-in drei Meter. Trotzdem kann es in den Kurven eng werden, weiß Markus Löffler vom ADAC.

Er empfiehlt, die Parkplatzmarkierungen im Einfahrtsbereich zu prüfen und eventuell auf einen oder zwei Stellplätze zu verzichten. Zudem sei vielleicht auch eine Abgrenzung der Fahrgasse durch eine Art Plastiknoppen denkbar, sodass die Fahrspur nicht zugeparkt wird. Da das Gelände kein öffentlicher Verkehrsraum ist, kann und muss Burger King aber selbst entscheiden – die Erfahrung zeige jedoch, dass mit Blick Richtung Kundenfreundlichkeit oft großes Interesse an einer Lösung bestehe.