Merken

Brummifahrer im Visier der Polizei

Mitte November blockierte ein schwerer Lkw-Unfall stundenlang die Autobahn bei Uhyst. Ein technischer Defekt war aber nicht die Ursache.

Von Tilo Berger
 2 Min.
Teilen
Folgen
Der schwere Lkw-Unfall auf der A 4 bei Uhyst beschäftigt die Polizei noch immer.
Der schwere Lkw-Unfall auf der A 4 bei Uhyst beschäftigt die Polizei noch immer. © Archivfoto: Rocci Klein

Bautzen. Genau drei Wochen nach einem Horror-Unfall auf der Autobahn ist die Polizei nach wie vor mit der Ermittlung der Ursache beschäftigt. Inzwischen steht fest: Ein technischer Defekt am verunglückten Fahrzeug oder die Einwirkung von Dritten kann ausgeschlossen werden. Das bestätigte die Polizeidirektion Görlitz.

Rückblende auf den 14. November, kurz nach halb fünf in der Frühe: Ein polnischer Lastzug voller Paletten war auf der Autobahn in Richtung Dresden unterwegs. Kurz nach der Anschlussstelle Uhyst geriet der Lkw der Marke DAF plötzlich ins Schlingern und krachte gegen die rechte Leitplanke. Dann ging alles ganz schnell, wie die Polizei später berichtete: „Der DAF schaukelte sich auf und kippte schließlich auf die Seite. Dabei stürzten die Zugmaschine auf die Richtungsfahrbahn Dresden und der Anhänger über die Mittelleitplanke auf die Richtungsfahrbahn Görlitz.“

Der 34-jährige Fahrer blieb unverletzt. Der Lkw gehörte zu einer Spedition mit Sitz im polnischen Kielce. Bewertungen im Internet bezeichnen die Spedition als zuverlässig, professionell und sicher.

Bis in die späten Nachmittagsstunden sorgte der Unfall für Staus und Behinderungen auf der Autobahn. In Fahrtrichtung Dresden ging gar nichts mehr, auf der Gegenspur quälte sich der Verkehr über den Standstreifen. Auf den Umleitungsstrecken zwischen den Anschlussstellen Uhyst und Burkau rollte der Verkehr nur im Schritttempo – wenn überhaupt. Der Crash hat die Diskussionen über die Sicherheit auf der A 4 und die Überlastung dieser Piste neu befeuert. Die Polizei vermutete bereits am Unfalltag, der Fahrer des Brummis könnte am Steuer eingeschlafen sein. Mittlerweile konzentrieren sich die Ermittlungen ganz auf den 34-jährigen Polen, wie ein Sprecher der Polizeidirektion Görlitz auf SZ-Anfrage mitteilte. Fest steht die Schuld des Fahrers allerdings noch nicht: „Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern noch an“, hieß es jetzt. (SZ/tbe)